Sie haben einen Führerschein und fahren trotzdem nicht? Sie fahren, aber bestimmte Situationen und Strecken vermeiden Sie? Sie fahren in Begleitung, aber alleine trauen Sie sich das nicht zu? Vielleicht fahren Sie auch, fühlen sich aber häufig von andern Verkehrsteilnehmern gedrängt? – Angst vorm Autofahren trotz Führerschein kann ganz unterschiedliche Ausprägungen haben. Die gute Nachricht vorab: Mit der richtigen Herangehensweise lässt sich Fahrangst zumeist schnell auflösen.
Viele Menschen sind von Fahrangst trotz Führerschein betroffen
Wenn Sie selber davon betroffen sind, haben Sie vielleicht den Eindruck, der einzige Mensch auf der Welt zu sein, dem es so geht. Tatsächlich aber ist dem nicht so. In Deutschland sind circa 1 Mio. Menschen von Fahrangst betroffen. Das sagen zumindest die offiziellen Zahlen (je nach Quelle gibt es da unterschiedliche Informationen) zur „Amaxophobie“, wie die Angst vorm Autofahren in Fachkreisen genannt wird.
Vermutlich ist die Dunkelziffer aber sehr viel höher. Aus eigener langjähriger Erfahrung weiß ich, dass Menschen, die wegen Ihrer Angst beim Autofahren zu mir kommen und Hilfe suchen, dieses Problem oft schon jahrelang mit sich herumtragen, bevor Sie den ersten Schritt tun und Hilfe suchen, weil sie alleine nicht weiterkommen.
Angst vorm Autofahren trotz Fühererschein und seine Folgen
Wenn Sie selber bestimmte Situationen im Straßenverkehr vermeiden, vielleicht große Umwege in Kauf nehmen, ausschließlich in Begleitung fahren oder vielleicht aus Angst, das etwas passieren könnte, gar nicht erst losfahren, dann kennen Sie wahrscheinlich das Gefühl, sich „eingeschränkt“ und „abhängig“ zu fühlen.
Die Angst vorm Autofahren kann den Alltag der Betroffenen stark belasten. Zumindest ist es das, was Menschen, die zu mir kommen, im Erstgespräch fast immer berichten. Und genau das ist es, was sie letztlich -oft erst nach Jahren- in meine Praxis führt. Denn die Situation ist so für die Betroffenen nicht länger tragbar.
Sie fühlen sich in Ihrem Alltag zu eingeschränkt, sind es satt, Andere fragen und um Hilfe bitten zu müssen. Das ständige Suchen nach Lösungen, wie wiederkehrende Alltagsverpflichtungen organsiert werden können, die, wenn man doch einfach selber fahren könnte, so einfach und schnell zu erledigen wären, belastet Betroffene oft ungemein.
„Ich fühle mich wie behindert!“, „Ich wünsche mir, einfach losfahren zu können!“, „Dadurch dass ich Situation xy vermeide, brauche ich jeden Tag eine Stunde länger zur Arbeit – das kann so nicht weitergehen“, „Mit den Kindern zum Einkaufen und Sack und Pack im Bus… das ist eine Vollkatastrophe, zumal das Auto vor der Tür steht“ sind Sätze, die ich häufig von meinen Klienten höre.
Typisch: Vermeidungsverhalten bei Fahrangst!
Die Einschränkungen können vielfältig sein. Und sind sicherlich auch stark von der Lebenssituation und dem Wohnort abhängig. Betroffene, die in einer Großstadt wohnen und/oder gut an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden sind und ihre täglichen Verpflichtungen so ohne größere Opfer nachkommen können, haben oft nicht das Bedürfnis, an ihrer Situation etwas zu ändern. Ganz anders sieht es aber plötzlich aus, wenn die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel schlecht oder einfach nicht vorhanden ist.
Dies trifft dann häufig junge Frauen, die gerade frisch eine Familie gegründet haben. Das erste Kind kommt, und die komplette Situation verändert sich plötzlich und bringt ganz neue Herausforderungen mit sich: Wie komme ich zum Kinderarzt, wie bekomme ich alle Einkäufe nach Hause und und und… ? Was vorher ohne Auto noch zu bewältigen war, wird plötzlich zur Herausforderung, die die Frauen Nerven und Zeit kostet:
„Seitdem wir in unser neues Haus gezogen sind und nicht mehr in Düsseldorf wohnen, fühle ich mich wie im goldenen Käfig!“, sagte vor ein paar Tagen noch eine junge Frau zu mir, die zum Erstgespräch bei mir in der Praxis war.
Wenn plötzlich eine schnelle Lösung her muss!
Für viele junge Frauen ist das (Familienzuwachs, Hausbau etc.) ein echter Einschnitt, der droht, sich zu einer echten Lebenskrise zu entwickeln. Denn auf lange Sicht beeinflusst die Tatsache, aufgrund der eignen Vermeidung alltägliche Dinge mit dem Auto nicht eigenständig erledigen zu können, die bisherige Lebensqualität der Betroffenen extrem.
Umso trauriger und ärgerlicher ist es für viele, nicht eher gehandelt und etwas gegen ihre Fahrangst getan zu haben. War die Problematik doch bekannt und die Lebensumstands-Veränderung und die daraus resultierenden Folgen absehbar.
Bei Angst hinterm Steuer nichts zu tun, ist keine Lösung!
Oft verschließen Betroffene Ihre Augen davor, verdrängen es und werden dann doppelt getroffen: Plötzlich bringt das bereits bekannte Problem, „nicht einschränkungsfrei Auto fahren zu können“, eine Fülle von zusätzlichen Erschwernissen und Herausforderungen mit sich, die gelöst werden wollen.
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Fahrangst als Jobkiller! – „Wenn die Angst vorm Autofahren trotz Führerschein den Job gefährdet…“
Wirklich tragisch wird es, wenn dann unter Zeitdruck schnell eine Lösung hermuss. Ganz nach dem Motto: „In einem Monat beginnt mein neuer Job. Dann muss das weg sein!“ – Das ist sehr schade, zumal eine Verbesserung der Fahrangst sich oft tatsächlich relativ schnell herbeiführen lässt, wenn man in einem frühen Stadium beginnt, etwas dagegen zu tun. Und zwar am besten ohne zeitlichen Druck!
Ähnlich verhält es sich, wenn Betroffen in Ihrem Job auf das Autofahren angewiesen sind und zwar ohne Einschränkung! Besonders dann, wenn es Bestandteil Ihres Arbeitsverhältnisses ist. So zum Beispiel begegnen mir in meiner täglichen Arbeit immer wieder Männer und Frauen, die im Außendienst tätig sind. Hier kann Fahrangst (bis hin zu Panikattacken hinterm Steuer) zum existenziellen Problem werden, wenn dadurch der Berufsalltag des Betroffenen zur Qual wird, weil z.B. aufgrund der Vermeidung der Autobahn große Umwege über Landstraßen unnötig viel Zeit kosten. Plus, dass immer die große Angst mitfährt, „aufzufliegen“.
Angst vorm Autofahren trotz Führerschein zieht oft viele Probleme nach sich, wenn man nichts dagegen tut…
Die Angst vorm Autofahren kann viele Probleme nach sich ziehen. Wie zum Beispiel die Frage, wie eigentlich das (nähere) Umfeld damit umgeht und auf die Fahrangst trotz Führerschein reagiert. Das Verständnis ist zumeist groß, wenn der Betroffene schon mal etwas Schlimmes im Straßenverkehr wie z.B. einen schweren Unfall, erlebt hat. Schwierig wird es für Angehörige (und erst recht für den Betroffenen!), wenn die Angst des Partners nicht nachvollziehbar ist, da nie etwas Schlimmes passiert ist und der Betroffene in den Augen des anderen doch fahren kann. „Fahr doch einfach, Du kannst das doch!“ ist dann eine häufige Reaktion.
Und war die Ermutigung auch noch so gut gemeint, geht der Schuss häufig nach hinten los und bestätigt meinen Eindruck als Betroffener, dass mit mir etwas nicht stimmt. Schließlich fahren alle ohne Einschränkung. Und ich habe sogar einen Führerschein. Das Auto steht vor der Tür… und es ist ja tatsächlich noch nie etwas Schlimmes passiert. So geht es ganz vielen.
Gut gemeinte, aber wenig hilfreiche Appelle naher Familienmitglieder oder auch von Freunden, die davon wissen, machen natürlich etwas mit mir als Betroffenen. Zumeist befeuert es die Scham, die viele eh schon empfinden. Es fühlt sich nicht gut an. Im Gegenteil, es kratzt am Selbstwert und erweckt beim Betroffenen selber den Eindruck, man sei ein hoffnungsloser Fall… Folgeerscheinungen wie sozialer Rückzug, Isolation, Depression oder z.B. auch Entwicklung andere Angsterkrankungen sind dann auf lange Sicht fast vorprogrammiert.
Was können Betroffene mit Angst vorm Autofahren trotz Führerschein also tun?
Machen Sie sich klar, dass es nicht so bleiben muss! Dass Veränderung möglich ist! Das wissen wir dank der modernen Hirnforschung ganz sicher. Denn unser Gehirn ist plastisch, das bedeutet, dass es sich ständig verändert, jeden Tag aufs Neue. Es formt sich so, wie wir es nutzen.
Und ich kann dies nur aus der täglichen Arbeit bestätigen. In meiner langjährigen Erfahrung habe ich schon so viele schöne Veränderungsprozesse -von „Angst hinterm Steuer und Vermeidung“ hin zu „gelassener hinterm Steuer und mehr Lebensqualität“- begleiten dürfen. Und so kann ich nur jedem Mut machen: „Gehen Sie es an!“
Veränderung ist möglich!
Nichts muss bleiben, wie es ist. Wichtig ist nur, wirklich anzufangen. Denn wer nichts tut, wird seine Situation nicht ändern. Im Gegenteil, Angst neigt dazu, sich auszudehnen. Es wird dann eher schlimmer als besser, es generalisiert sich, wie man in der Fachsprache sagt. Daher lautet die Devise, so früh wie möglich anzusetzen, denn dann ist es leichter, eine schnelle Veränderung herbei zu führen.
Das sollte Betroffene im reiferen Alter nicht davon abhalten, nichts mehr gegen ihre Fahrangst zu tun und sich ihrem Schicksal zu ergeben. Das wäre die völlig falsche Schlussfolgerung. Denn auch das wissen wir dank der Hirnforschung heute sicher: Veränderung ist bis ins hohe Alter möglich. Und auch das beobachte ich in meiner Praxis seit Jahren.
Je eher, desto leichter!
Nichtsdestotrotz dürfte für jeden nachvollziehbar sein, dass eine Veränderung in einem frühen Stadium sehr sinnvoll ist. Daher kann ich an dieser Stelle nur jedem den dringenden Tipp geben, früh die Chance zu ergreifen und sich seiner Fahrangst zu stellen. (das heißt übrigens nicht, sofort ins Auto steigen zu müssen, um sich seiner angstauslösenden Situation im Realverkehr zu stellen. Das wäre die völlig falsche Herangehensweise! Um erfolgreich Fahrängste aufzulösen, sollten Sie mental beginnen. (Um näheres zu der richtigen Herangehensweise zu erfahren, schauen Sie auch dieses Video: „Angst beim Autofahren – 3 Schritte zur Lösung!“ an)
Die Devise lautet also: Tun sie etwas gegen Ihre Fahrangst! Je eher desto besser!
Foto: © Nobilior – stock.adobe.com
Wer kann bei Angst vorm Autofahrten trotz Führerschein helfen?
Wenn Sie von Fahrangst trotz Führerschein betroffen sind, stellt sich nun vermutlich die Frage, wo Sie die richtige Unterstützung finden bzw. wer Ihnen am besten helfen kann.
Um hierauf eine Antwort zu bekommen, stellt sich zunächst eine andere Frage, nämlich:
Wobei genau benötigen Sie Unterstützung?
Es ist ein Unterschied, 1) ob Sie einen Unfall erlebt haben, 2) ob Sie sich unsicher fühlen aufgrund mangelnder Fahrpraxis oder 3) ob Sie fahrpraktisch gut zurecht kommen und sich Ihre Angst auf anderer Ebene abspielt.
1) Haben Sie einen Unfall erlebt (vielleicht auch „nur“ mitansehen müssen oder war in Ihrem näheren Umfeld jemand davon betroffen) und würden Sie Ihre Angst diesem Erlebnis zuordnen? – Dann wenden Sie sich unbedingt an einen speziell dafür ausgebildeten Experten für Trauma-Bearbeitung, also einen Trauma-Therapeuten.
2) Sind Sie hingegen lange nicht gefahren, haben pausiert oder haben bisher erst wenig Fahrerfahrung sammeln können, so fehlt es Ihnen offenbar an ausreichender Fahrpraxis, sprich Übung. Angst und Unsicherheit aufgrund von verschütteten Kenntnissen über z.B. bestimmte Verkehrsregeln können zumeist mit wenigen Fahrstunden unter Anleitung eines Fahrlehrers schnelle Verbesserung schaffen. Übung macht bekanntermaßen den Meister. Und hierbei hilft Ihnen die Fahrschule Ihres Vertrauens.
3) Völlig anders sieht es aus, wenn Sie mit dem Fahren an sich (Schalten, Überholen etc.) nur geringe bis keine Probleme haben. Sie können fahren, tun dies womöglich auch, ABER
- Sie vermeiden bestimmte Situationen oder fremde Strecken?
- Sie fahren nur in Begleitung, alleine trauen Sie sich das nicht zu?
- Sie fahren, aber stehen dabei völlig unter Strom, weil Sie sich z.B. von anderen gedrängt fühlen?
- Sie machen sich schon vor der Fahrt verrückt, was alles passieren könnte?
Diese Art der Fahrangst hat ganz offensichtlich nichts mit mangelnder fahrpraktischer Übung zu tun. Denn fahren können Sie ja!
Hier stellt sich die Frage: Warum machen Ihnen bestimmte Situationen Angst, was steckt dahinter…?
Warum es Sinn macht, mit einem Profi zu arbeiten?
Um herauszufinden, was genau hinter Ihrer Angst steckt, um sie dann auch auflösen zu können, benötigen Sie Unterstützung eines Profis. Jemand, der z.B. wie ich arbeitet und Sie aufgrund seiner Ausbildung (selber bin ich neben meiner langjärigen Tätigkeit als Fahrangstcoach, ausgebildete Fahrsicherheitstrainerin (DVR lizenziert) und psychotherapeutische Heilpraktikerin) auf unterschiedlichen Ebenen unterstützten und begleiten kann. Das bedeutet -im ersten Schritt- gemeinsam mit Ihnen mentale Blockaden aufzudecken und aufzulösen. Ins Auto geht es dann erst im zweiten Schritt. Die richtige Reihenfolge zu beachten, ist grundlegend!
Mein abschließender Tipp: Meine langjährige Erfahrung zeigt, dass es Betroffenen selber oft schwer fällt, ihre eigene Situation klar einzusortieren. Sie sehen sozusagen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Und fühlen sich wie in einer Sackgasse, wissen nicht vor und nicht zurück…
Ein einziges Beratungsgespräch kann Klarheit schaffen!
Wenn Sie sich mehr Klarheit beim Weg raus aus der eigenen Fahrangst wünschen, können Sie hier ein Beratungsgespräch mit mir buchen.
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Was Sie auch interessieren könnte: „Angst beim Autofahren – 3 Schritte zur Lösung.“ – Hier klicken.
© 2020 by Simone Morawietz – www.fahrangstcoach.de
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